Beides sind sehr unterschiedliche Betrachtungen. Die Wirksamkeit bei exakter und idividueller Anwendung steht heute durch klinisch ernstzunehmende Studien nicht in Frage. Die Nichterklärbarkeit eines Wirkungs“mechanismus“ muss andererseits nicht verwundern, weil es hier überhaupt nicht um „einen Mechanismus“ geht, sondern um Prinzipien, die seit Anfang des letzten Jahrhunderts gut erforscht sind und viele Nobelpreisträger hervorgebracht haben. Darunter fallen Arbeiten zum Welle-Teilchen-Dualismus, zum Thema der Materiewellen und zu Energie und Impuls bei Quanten.
Der Welle-Teilchen-Dualismus ist eine Erkenntnis der Quantenphysik, wonach den Objekten der Quantenphysik gleichermaßen die Eigenschaften von klassischen Wellen wie die von klassischen Teilchen zugeschrieben werden müssen. Klassische Wellen breiten sich im Raum aus. Sie schwächen oder verstärken sich durch Überlagerung und können gleichzeitig an verschiedenen Stellen präsent sein und dabei auch verschieden stark einwirken. Ein klassisches Teilchen kann zu einem Zeitpunkt nur an einem bestimmten Ort anwesend sein. Beide Eigenschaften scheinen sich gegenseitig auszuschließen. Trotzdem wurde in mehreren Schlüsselexperimenten für verschiedene Quantenobjekte belegt, dass beide Eigenschaften vorliegen, so dass man jedem Körper eine Materiewelle zuschreibt.
Der Begriff Materiewelle beschreibt das zum Teil wellenartige Verhalten der einzelnen Teilchen, die die Materie bilden. Der Begriff wird üblicherweise verwendet, wenn dieses Verhalten gegenüber den Erwartungen der klassischen Mechanik, insbesondere der Vorstellung von einer genau definierten Bahnkurve des Teilchens, in den Vordergrund tritt. Die grundlegende Theorie zum Wellenverhalten von Materie wurde von Louis-Victor de Broglie in seiner Dissertation 1924 vorgestellt, wofür er 1929 den Nobelpreis für Physik erhielt. Materiewellen werden daher auch als De-Broglie-Wellen bezeichnet. Er erhob den Welle-Teilchen-Dualismus zum allgemeinen Prinzip, indem er umgekehrt postulierte, dass auch der klassischen Bewegung von Teilchen eine „Phasenwelle“ zugeordnet werden sollte, die dieser Bewegung den Weg vorgibt. Er bestimmte die Wellenlänge dieser Phasenwelle so, dass sie mit der Relativitätstheorie im Einklang stand und fand, dass sie bei dem Elektron auf der kleinsten Kreisbahn nach dem Bohrschen Modell im Grundzustand des H-Atoms genau dem Kreisumfang entspricht. Die Gleichungen zwischen Energie und Impuls bei Quanten von ebenen Wellen bzw. freien Teilchen werden seitdem als Einstein-de-Broglie-Beziehungen bezeichnet.
Dass bewegte Materie tatsächlich diese Welleneigenschaften besitzt, wurde erstmals 1927 in Experimenten zur wellenartigen Beugung von Elektronen an dünnen Metallfolien von Clinton Davisson und Lester Germer (Davisson-Germer-Experiment) und unabhängig davon von George Paget Thomson[6] bestätigt. Davisson und Thomson erhielten für diese Entdeckungen 1937 den Nobelpreis für Physik.
Die Materiewelle nach de Broglie wurde 1926 von Erwin Schrödinger zur Wellenfunk-tion verallgemeinert, deren komplexe Werte die Stärke eines Wellenfelds unbekannter Art beschreiben, das sich im Raum bewegt. Nach der von ihm entwickelten Wellenmechanik wird dies Wellenfeld durch ein Kraftfeld verformt, wobei das Betragsquadrat des Funktionswerts an einem bestimmten Ort die Wahrscheinlichkeit angibt, das Teilchen dort anzutreffen.
Jedem Teilchen und jedem zusammengesetzten Körper kann eine Materiewelle zugeordnet werden. Dies führt dazu, dass Teilchen unter bestimmten Bedingungen Wellenphänomene wie Beugung und Interferenz zeigen. Am eindrucksvollsten ist vielleicht der Doppelspaltversuch mit Elektronen, den Claus Jönsson 1959 an der Universität Tübingen realisierte.*
* Zusammenstellung wortwörtlicher Übernahmen zum Themenkomplex aus den einschlägigen Wikipedia-Beiträgen1
Alltagswahrnehmungen und Wahrnehmungsverzerrungen
Die Welleneigenschaften von makroskopischen Gegenständen spielen im Alltag keine Rolle. Wegen ihrer großen Masse sind die Impulse makroskopischer Dinge auch bei kleinsten alltagstypischen Geschwindigkeiten so groß, dass sich extrem kleine Wellenlängen ergeben. Da sich Welleneigenschaften andererseits nur dann zeigen, wenn Wellen auf Strukturen treffen, deren Abmessungen im Bereich der Wellenlänge liegen, ist im Makrokosmos kein Wellenverhalten zu beobachten.
Jedoch finden sich auch im Alltag viele Geräte, deren Funktionieren ohne Wissen über Materiewellen nicht zu verstehen ist. Ein Beispiel ist die LED-Lampe: In ihrem Halbleiter-Material gehen Elektronen an einem p-n-Übergang von einem Energieband in ein anderes über und geben einen je nach Material ganz bestimmten Energiebetrag ab, mit dem je ein Photon, also Licht bestimmter Wellenlänge, erzeugt wird. Der Energiebetrag entspricht dem energetischen Abstand der Energiebänder, der durch die Wirkung der regelmäßig angeordneten Atome des Materials (Kristallgitter) auf die Materiewellen der Elektronen erklärt wird (siehe Modell der quasifreien Elektronen).
Heutzutage werden die Wellenphänomene der Materie vielfältig bei der Untersuchung von Festkörpern und anderen Materialien eingesetzt, aber auch zur Klärung von physikalischen Grundfragen. Der Einfluss auf physiologische Erscheinungen bei Heilbehandlungen in der Medizin ist bislang nicht Gegenstand groß angelegter Forschungsarbeiten geworden. Hier ist auch die spezifische Reaktion lebender Zellformationen in Hinblick auf die Aufnahme und Abgabe von Photonen zu beachten. Die Biochemikerin Dr. Karin Lenger hat schon vor Jahren den Nachweis erbracht, dass Homöopathika im Magnetfeld Longitudinalwellen beeinflussen. Sie machte die Photonenabstrahlung in Abhängigkeit von den Verdünnungsschritten bei der Arzneimittelherstellung messbar. Zu diesem Zweck setzte sie einen Photoelektronenvervielfacher ein, der die Photonenabstrahlung über ein elektrisches Signal verstärkt und sichtbar werden lässt.
aus www.nath-pool.ch, Magazin, 5. Juli 2011
Wichtige Untersuchungsmethoden sind ferner: die Elektronenbeugung, Atominterferometrie, Atomlaser und Neutroneninterferometrie. Allgemein spricht man bei der Untersuchung von Analoga der optischen Phänomene und Experimente mit Materiewellen statt mit Licht von Atomoptik.
Interferometrie basiert auf Wellen-Eigenschaften. Wie von Louis de Broglie in seiner Dissertation postuliert wurde, können sich Teilchen, also auch Atome, wie Wellen verhalten. Wenn in Experimenten eine sehr hohe Genauigkeit gefordert ist, werden zunehmend Atominterferometer verwendet, da Atome eine sehr kleine De-Broglie-Wellenlänge aufweisen. Einige Experimente verwenden inzwischen sogar Moleküle, um noch kleinere Wellenlängen zu erreichen und nach den Grenzen der Gültigkeit der Quantenmechanik zu suchen.
In vielen Experimenten mit Atomen werden die Rollen von Materie und Licht im Vergleich zu Laserbasierten Interferometern vertauscht; anstelle von Licht interferiert die Materie. Die Kontrolle der Quantenzustände der interferierenden Atome erfolgt über Laserstrahlung. Die Wirkung dieser Laserstrahlen entspricht z. B. den Spiegeln und Strahlteilern bei einem optischen Interferometer.**
** Zusammenstellung wortwörtlicher Übernahmen zum Themenkomplex aus den einschlägigen Wikipedia-Beiträgen. Rot: Ergänzungen zur besseren Lesbarkeit und Verifizierung. Fußnoten und Quellen aus dem Original wurden nicht mit übernommen.
Fazit:
Diese kleine Übersicht aus Unterlagen, die allen heute über Welle-Teilchen-Dualismus; Materiewelle; Atominterferometer zur Verfügung stehen, mag genügen, um die bislang scheinbar nicht zu fassende Wirkung der Homöopathie in das geeignete physikalische Umfeld zu setzen. Beschreibbar bleibt bei Wellenfunktionen eine Wahrscheinlichkeit (in der Medizin Heilungswahrscheinlichkeit). Diese lässt sich statistisch unter geeigneten Bedingungen erfassen. Die Versuche der Atominterferometrie mit ihren kleinen und kleinsten Wellenlängen führen in Richtung der von Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) durch Potenzierung erzielten besonderen Arzneimittelreaktionen. Wer würde bestreiten, dass echte Heilung eines Heilungsimpulses bedarf, der den individuellen Bedürfnissen eines Menschen, eines Tieres, einer Pflanze entspricht. Dieser Impuls ist wegen der extrem großen Masse im makroskopischen Maßstab – wie sich herausstellt – so groß, dass nur extrem kleine Wellenlängen zu verzeichnen sind. Nur hier trifft sich aber auch menschlicher Wahrnehmungsmaßstab und Untersuchungsdesigne in einer energetischen Bandbreite. Es sind damit die Übergänge analog dem p-n-Übergang bei Halbleitern, die unser Interesse verdienen. Die dort anzunehmenden Kristallgitterstruktur entscheidet maßgeblich über die quantenpysikalische und -physiologische Wirkung. Die Gitterstruktur sollte gegenüber den krankhaften Strukturen nicht zu groß aber auch nicht zu klein sein (eben passen!). Größe und Ordnung, die sich finden, beschreiben das Prinzip der Ähnlichkeit, des Analogons. Nur das, was sich ähnlich ist, versteht sich, kann sich helfen, kann heilen. Die Wissenschaft spricht bei der Untersuchung von Analoga der optischen Phänomene und Experimente mit Materiewellen statt mit Licht von Atomoptik.
Wenn offen liegende Fragestellungen der theoretischen Physik nach über 100 Jahren nicht breit in der medizinischen Anwendungsforschung angekommen sind, dann dürfte das weniger an uninteressierten Wissenschaftlern liegen, sondern an den Hauptgeldgebern für derartige Forschungen.
Es ist also wohl nur Unglaube an die exakte Wissenschaft, die inzwischen Zweifel an Hahnemann zulässt. Bedauerlich erscheint, wenn ein Gesundheitsminister am Aberglauben des puren Materialismus klebt oder sich aus anderen Gründen zu dessen Werkzeug macht.
Dr. Helge Landmann Vorsitzender Meißner Hahnemannzentrum e.V.